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Kapstadt

Wohl kaum eine andere Stadt in Südafrika ist auf den ersten Blick so unafrikanisch wie Kapstadt: Hier gibt es Coffee Shops und Shopping Malls, Bars und Cafés an der Waterfront, Nachtclubs und Botanische Gärten. Die Stadt ist multikulturell, multinational, eine einzigartige Melange aus englischem Stil, karibischer Gelassenheit, kalifornischen Lifestyle und einer homöopathischen Dosis Afrika für den exotischen Touch. Oder doch nicht? Tatsächlich hat die Stadt am Kap zwei Gesichter: Ihr touristisches und ihr afrikanisches.

Kapstadt

Kapstadt ©iStockphoto/Ben1183

In der Innenstadt dominieren die europäischen Gebäude, die säuberlich angelegten Parks und Gärten, die Long Street mit ihren zauberhaften alten Gebäuden, den schmiedeeisernen Balkonen, den wunderbaren Antikläden. In Richtung Tafelberg, einer der Hauptsehenswürdigkeiten Kapstadts, findet die Straße der schönen Häuser eine Verlängerung in der Straße der guten Geschmäcker, der Kloof Street, mit ihren unzähligen Restaurants. Stilvoll renovierte, viktorianische, kapholländische und georgianische Gebäude, traumhafte Strände und Buchten lassen vergessen, dass es auch ein anderes Kapstadt gibt, das lange Jahre von Touristen gemieden und so gut es eben ging versteckt wurde.

Glücklicherweise fand vor einigen Jahren ein Umdenken statt und die Stadt schämt sich nicht mehr ihrer Vergangenheit, zu der auch die Townships in Kapstadts Randbezirken gehören. Stattdessen vollzieht sich ein langsamer Wandel: Die Touristen entdecken die „schwarzen Bezirke“ für sich, sie sind fasziniert von dem Fremdländischen, das dem Rest vom Kapstadt fast vollkommen ab geht. Mittlerweile fahren Besucher wie selbstverständlich nicht mehr nur zum Tafelberg, hinüber nach Robben Island, dem Gefängnis Nelson Mandelas, oder zum Castle of Good Hope – sie schlendern nun auch durch die Straßen der Townships, kaufen Kunsthandwerk direkt vom Künstler oder frisches Obst vom fliegenden Händler, sie bestaunen die Schafsschädel auf den Open-Air-Fleischmärkten oder trinken ein Bier in den Shebeens und Taverns den Township-Kneipen.

Faszination ganz anderer Art überfällt jeden, der zwischen November und April plötzlich in irgendwelche Dreharbeiten gerät: Filmteams aus aller Welt nutzen die milden Temperaturen und das gute Licht in dieser Zeit und drehen hier, im „Hollywood von Südafrika“ Szene um Szene für Hollywood, Bollywood und Nollywood. Wer weiß, vielleicht werden Sie ja für den Film entdeckt und laufen als Komparse Nummer 155 durchs Bild?

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