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East London in Südafrika

Im Schatten von Port Elisabeth wuchs über die Jahre auch East London, die Stadt an der Mündung des Buffalo- und des Nahoon Rivers. Britische Soldaten und später auch deutsche Siedler, die zuvor in der Britisch-Deutschen Legion gedient hatten, verhalfen dem ehemals als Stützpunkt in den Xhosa-Kriegen angelegten Ort zum Stadtrecht. Heute zeugen noch einige viktorianische Gebäude, deutsche Ortsnamen, das „German Settlers Memorial“ und der German Market vom Wirken der Gründungsväter und ihrer Herkunft. Das Memorial an der Esplanade unweit des Bahnhofs besteht aus Bronzetafeln, auf denen die Geschichte der deutschen Einwanderer dargestellt wird und die „Den deutschen Einwanderern“ gewidmet sind. Der German Market, auf dem früher deutsche Einwanderer ihre Waren verkauften, befindet sich heute fest in der Hand afrikanischer Händler, die neben Lebensmitteln auch den üblichen Touristenramsch verkaufen.

Antilope in Südafrika

Antilope in Südafrika ©iStockphoto/Nico Smit

East London präsentiert sich als eine hübsche und gepflegte Stadt, deren ganzer Stolz die kleine historische Innenstadt mit ihrem viktorianischen Rathaus und die von großzügigen Gärten und Parks umgebenen Villenviertel sind. Besonders stolz ist man auch auf das East London Museum, das über ein ganz besonderes Präparat verfügt: Einen Quastenflosser, ein prähistorischer Fisch, der vor nicht allzu langer Zeit zufällig in ein Fangnetz geriet und die Forscher in helle Aufregung versetzte. Die Flossen des etwa 60 Kilogramm schweren Raubfisches ähneln Beinstümpfen, so dass er als Bindeglied zwischen Fischen und Landtieren gelten kann.

Obwohl es auch um Oos Londen, wie die Stadt auf Afrikaans heißt, durchaus nennenswerte Industrie gibt – hier befindet sich beispielsweise ein großer Standort der Daimler AG -, das Klima ganzjährig angenehm und sonnig ist und man hier exzessiv (und erfolgreich) Cricket und Rugby spielt, ist die Stadt an sich und als touristisches Ziel vor allem im Ausland kaum bekannt und gilt noch ein bisschen als Geheimtipp. Dabei liegt East London an einem der schönsten Küstenabschnitte Südafrikas! Die kilometerlangen feinen Sandstrände der Sunshine Coast sind fast menschenleer – und selbst im Innenstadtbereich, beispielsweise am Nahoon oder Orient Beach, kann man sich ins gar nicht so kühle Nass stürzen oder durch den warmen, weichen Sand graben. Hier stehen auch die (noch) relativ wenigen Hotelanlagen und Apartment-Komplexe. Etwas Persönlicher sind allerdings Übernachtungen in den kleinen, feinen B&Bs, die man entlang der Küste vor allem in Richtung Osten in den kleinen Vororten findet.

Wer genug hat von Ruhe und Entspannung, der kann zum Beispiel dem Wassersport frönen: Egal ob Bootstour oder Wasserski, Angeln oder Schwimmen, die Bedingungen dafür sind hier optimal. Auch Taucher kommen voll auf ihre Kosten: Vor der Küste und vor allem in der Shipwreck Bay liegen die Wracks von 82 Schiffen. Wer beim Tauchen auf Nummer sicher gehen will, schließt sich einer geführten Tauchexpedition an.

Abenteuerlich wird es auch etwas außerhalb von East London: In den Reservaten der Umgebung findet man neben zahlreichen Wasservogelarten, Affen, Antilopen und Gazellen zum Beispiel auch Löwen. Die Reservate bieten wie überall auch zahlreiche Freizeitangebote und locken mit den unterschiedlichsten Safaris.
Interessant ist sicherlich auch Reptileworld, oberhalb des Bridle Drift Dam, einem nahe gelegenen Stausee. Auf der Farm werden Krokodile und Schlangen gehalten und den Besuchern auch vorgeführt. Wer beim Gedanken daran schon eine Gänsehaut bekommt und auf dieses Erlebnis lieber verzichten möchte, kann sich auch in den dazugehörigen Teegarten mit Blick über das Buffalo-Tal zurückziehen.

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