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Getränke in Südafrika

Gesundheitsbewusste kennen ihn schon länger, den Rooibos-Tee, der nur in Südafrika wächst. Dieser besondere Tee wird zu jeder Tages- und Nachtzeit in rauen Mengen getrunken und gilt nicht nur in Südafrika als willkommene Alternative zu anderen Teesorten und Kaffee, der meist anders als europäische Kaffees geröstet und zudem mit Zichorie vermischt wird. Rooibos-Tee enthält weder Koffein noch Tannin, dafür aber jede Menge Vitamin C und wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente wie etwa Eisen, Zink oder Kalium. In Handarbeit wird er in den Bergen rund um Clanwilliam und Nieuwoodtville, nördlich von Kapstadt, angebaut, geerntet und in alle Welt verschickt. Sein erfrischender, leicht süßlicher Geschmack macht ihn zu einem beliebten Erfrischungsgetränk, gern auch in Kombination mit Säften. Aber auch als Grundlage für Soßen und Suppen, in alkoholischen und alkoholfreien Mixgetränken und sogar als medizinischer Aufguss bei Magen- und Verdauungsproblemen, Krämpfen und Infektionen findet der Rooibos-Tee Verwendung. Wer in Deutschland allerdings seine Lieblingssorte, beispielsweise mit Vanillearoma, gefunden hat, wird in Südafrika enttäuscht sein: Aromatisierter Rooibos-Tee ist absolut unüblich und demzufolge auch nicht erhältlich.

Rooibos Tee

Rooibos Tee ©iStockphoto/Jon Larson

Wer gern auch einen Fruchtsaft pur trinkt, hat die Qual der Wahl: Südafrika ist einer der wichtigsten Obstproduzenten der Welt und bietet daher eine enorme Auswahl an frischen Säften. Die meisten der Säfte stammen aus Ceres, einem kleinen Städtchen im Breede River Valley. Aber Achtung: Sehr selten findet man Säfte, die wirklich nur aus dem Saft einer Frucht bestehen. Die meisten der Säfte stehen mit Apfelsaft vermischt in den Regalen. Ein Hinweis auf den Verschnitt mit anderen Säften ist die Bezeichnung Fruit Juice Blend.

Wussten Sie eigentlich schon, dass sich Bier in Südafrika einer fast so großen Beliebtheit erfreut wie bei uns? Schuld daran sind vor allem die Engländer, Holländer und die Deutschen, die als Einwanderer nicht nur ihre Kultur und Küche, sondern auch ihre Brauerfahrung mitbrachten. So verwundert es auch kaum, dass einige Brauereien sogar nach deutschem Reinheitsgebot brauen. Mittlerweile gibt es eine große Vielfalt an Bieren und Biersorten, angefangen vom Hofbräu München bis hin zu Bieren mit aromatisierenden Zusatzstoffen. Ein besonderes Bier ist das allseits beliebte Maisbier, das vor allem in den Townships auf keiner Party fehlen darf.

Jan van Riebeek und der Niederländischen Ostindien-Kompanie ist es zu verdanken, dass heute in Südafrika international renommierte Spitzenweine angebaut werden. Als er nämlich an der Gewürzroute nach Indien einen Stützpunkt errichten sollte beschloss er, im idealen Klima der südafrikanischen Südküste Obst, Gemüse und vor allem Wein anzubauen zu lassen. Seinen eher praktischen Erwägungen – Wein verdarb auf Seereisen nicht so schnell und konnte Skorbut vorbeugen – ist es zu verdanken, dass der Weinbau am Kap vor mehr als 300 Jahren begann.

Internationale Bekanntheit erlangten die Weine aber aufgrund der politischen Isolation Südafrikas erst in den 1980er Jahren. Waren es zunächst Weißweine, die die Aufmerksamkeit der Weinkenner und -liebhaber auf sich zogen, so sind es heute zunehmend Rotweine. Ein Großteil des in Südafrika produzierten Weins sind jedoch nach wie vor weiße Sorten. Am bekanntesten ist wohl der eher spritzige Chenin Blanc, der auch mit Abstand die größten Anbauflächen füllt, gefolgt von Chardonnay und Sauvignon Blanc. Unter den Rotweinen dominieren eher fruchtige Sorten wie Cabernet Sauvignon, Syrah und Pinotage. Die bekanntesten und besten Weingüter findet man entlang der Weinrouten, vor allem in den Distrikten Stellenbosch und Paarl in der Coastal Region.

Wer in Südafrika einen Wein kaufen möchte, sollte nach Bottle Shops Ausschau halten. Diese separaten Abteilungen von Supermärkten führen ausschließlich alkoholische Getränke, die es dafür nicht im regulären Sortiment der meisten Supermärkte gibt. Dort findet man neben sehr guten lokalen oder regionalen Weinen auch sehr gute Portweine. Die besten Erzeugnisse liefern hier Güter wie Allesverloren, Morgenhof oder Muratie. Daneben erfreuen sich aber auch Wein- und Obstbrände und sogar Grappa großer Beliebtheit. Empfehlenswert sind zum Beispiel Brände aus Aprikosen, Apfel, Ananas, Pfirsich oder Lychees. In einigen Gegenden wird fast alles, was die Ernte hergibt, in Schnaps verwandelt. Genau an dem Punkt sollte man aufpassen, der Spritgehalt ist bei einigen schwarz gebrannten Schnäpsen extrem hoch. Interessant sind auch Brände wie der Fynbos, der mit 30 Kräutern der Gegend hergestellt wird. Neben Bränden sind aber auch einige Liköre wie zum Beispiel der auch bei uns bekannte Amarula Cremelikör oder ein Schokoladenlikör sehr empfehlenswert – übrigens auch in der Küche, wo man mit diesem Likören der Fantasie ungehindert freien Lauf lassen kann.

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