Safari in Südafrika
Wer hat nicht auch schon einmal davon geträumt, den König der Savanne, den Löwen, einmal in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten, Giraffen zwischen Baumwipfeln hervorlugen oder eine Elefantenherde im Dunst und Licht der untergehenden Sonne in Richtung Horizont verschwinden zu sehen. Diese Bilder und Emotionen, hervorgerufen durch jahrelanges exzessives Tierdoku-Schauen, wecken in vielen Südafrika-Besuchern den Wunsch, einmal im Leben die großen, wilden Tiere Südafrikas live und so nah wie möglich zu erleben. Aber auf eigene Faust und praktisch ohne Kenntnisse in den Busch zu gehen ist angesichts der potenziellen Gefahr dieses Unternehmens leichtsinnig und nicht sehr empfehlenswert. Eine Alternative bieten da Safaris, in der Regel geführte Touren durch Gebiete, in denen man häufig auf Löwe, Giraffe & Co treffen kann. Die zwar noch einen Hauch Abenteuer und viel Herzklopfen versprechen, bei denen aber kein unnötiges Risiko eingegangen wird und für den Notfall eine Waffe bereitliegt.
Im Wortsinn ist eine Safari eine Reise, abgeleitet aus der Kisuaheli-Bezeichnung Safari und dem arabischen Wort safar. Noch vor wenigen Jahrzehnten verstand man unter einer Safari eine Jagdreise, von der man neben sehr viel Jägerlatein meist auch beeindruckende Trophäen mitbrachte. Schon immer verstand man Jagden als Privileg des Adels und der Herrscher und so verwundert es nicht, dass auch in Südafrika Könige und sogar Theodore Roosevelt, Präsident der USA, auf Großwildjagd gingen.
In den letzten Jahrzehnten wich diese martialische Freizeitbeschäftigung jedoch Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen und die Jagdgewehre wurden durch Foto- und Filmkameras ersetzt. Heute existiert eine regelrechte Safari-Industrie, die internationale Gäste in den Lodges der Reservate unterbringt und ihnen geschulte, ortskundige Führer an die Seite stellt.
Die klassische Safari führt durch den Osten des Landes. Ihr Ziel ist meist der Krüger Nationalpark, der wohl bekannteste unter den südafrikanischen Nationalparks. Hier trifft man vor allem auf die „Big Five“, also Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Kaffernbüffel. Aber auch andere Nationalparks bieten die unterschiedlichsten Safaris an, angefangen bei Fotosafaris über Genießersafaris bis hin zu Reit-, Pkw- oder Wandersafaris. Aber nicht nur die großen, staatlichen Nationalparks sind willens und fähig, sichere Safaris durchzuführen: Nicht vergessen sollte man die zahlreichen kleineren und privaten Reservate, die zwar nicht alle der großen Säugetiere beherbergen, aber trotzdem einen beeindruckenden Einblick in die heimische Flora und Fauna gewähren können. Übrigens: Weit verbreitet sind zum Beispiel auch Tauchsafaris, bei denen man sich auf die Spuren der Haie und Wale begibt.
Neben all den neuen Safariformen hat aber auch die alte Form, die Jagd auf Großwild, in einigen Teilen des Landes überlebt. Gegen Zahlung einer hohen Summe können passionierte Trophäensammler ihr Wild erlegen – das Vorgehen dabei steht seit Jahren immer wieder in der Kritik. Es handelt sich nämlich nicht um eine Jagd im eigentlichen Sinne, sondern um ein bloßes Abschießen von Tieren, die für die Jagd gezüchtet oder sogar mit der Hand aufgezogen wurden, damit sie dem Jäger mehr Vertrauen entgegenbringen und so leichter erlegt werden können.