Skip to main content

Two Oceans Marathon

Anfang März 2008 war es endlich so weit, meine Frau und ich sitzen im Flugzeug nach Kapstadt, auf dem Weg zum Two Oceans Marathon. Wir haben einen Nachtflug mit Namibia Airlines gebucht und waren gut 10 Stunden unterwegs, bis wir am frühen morgen Windhuk, die Hauptstadt Namibias erreicht haben. Nach einer einer Tasse Kaffee geht es mit einer 737 ebenfalls der Namiba Airlines weiter Richtung Kapstadt. Nach weiteren 2 Stunden Flug haben wir endlich unser Ziel erreicht. In Deutschland Regen und 5°C und in Kapstadt 26°C, blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Dies ist für uns doch etwas überraschend, denn schließlich beginnt jetzt auf der Südhalbkugel der Winter und wir freuen uns um so mehr.

Two Oceans Marathon

Two Oceans Marathon ©iStockphoto/NeonShot

Unsere Reiseleitung „zwingt“ uns bei diesem Kaiserwetter gleich zur Eroberung des Hausberges von Kapstadt, dem Tafelberg. Denn auch im sonnenverwöhnten Südafrika ist der Berg nicht immer wolkenfrei, da die Wolken vom Meer kommend den Berg sehr gerne verhüllen. Nachdem wir unser Gepäck im Hotel deponiert haben fahren wir mit dem Bus zum Tafelberg. Schnell werden die Tickets zu 130 Rand gekauft und es geht mit der Cable-Bahn über eine Mittelstation innerhalb 10 Minuten auf den Table Mountain. Schon der Blick aus der Kabinenseilbahn, die von einem Schweizer gebaut wurde und sich während der Fahrt um 360° dreht ist atemberaubend. Oben angekommen gibt es diverse Rundwege, auf denen man die phantastischen Ausblicke auf die Stadt und die Ozeane hat.

Zurück in unserem Hotel, dem Riz, sind wir am Abend doch recht müde. Wir beschließen ein Highlight unseres Hotels zu nutzen und heute nicht mehr in die Stadt zu gehen. Auf dem Riz gibt es ein Drehrestaurant, das sich in ca. 2 Stunden einmal um seine Achse dreht. Bei einem tollen Blick über das nächtliche Kapstadt, kann man hier vorzüglich speisen. Der südafrikanische Strauß und ein passender Rotwein, in dem von einem Schweizer geführten Restaurant, runden den erlebnisreichen Tag ab.
Um sich in Kapstadt und Umgebung unabhängig zu bewegen, hatten wir von Deutschland aus bereits einen Mietwagen gebucht. Ein internationaler Fühereschein ist hier vorgeschrieben und etwas gewöhnungsbedürftig ist der Rechtsverkehr. Nach ein paar vorsichtigen Runden durch die Stadt klappt das Fahren aber schon recht gut. Wir beschließen heute den nationalen botanischen Garten, „Kirstenbosch“ zu besuchen. Er liegt am Osthang des Tafelberges und ist mit 36 ha der größte von 9 Nationalen Botanischen Gärten, die vom South African National Biodiversity Institute (SANBI) betrieben werden.

Dieser botanische Garten begeistert nicht nur durch die verschiedenen Pflanzungen und die teilweise exotisch anmutenden Pflanzen, sondern in ihm finden auch regelmäßig Konzerte bekannter Künstler statt. Die Anlage ist einfach toll angelegt, von Labyrinthgarten über Duftgarten oder Felsenhöhe. Viele Wiesen und Bänke bieten gute Möglichkeiten für ein ausgedientes Picknik oder einfach nur ein geruhsames Schläfchen. Wer sich nur halbwegs für Botanik interessiert für den ist dieser botanische Garten ein Muss.

Besucht man Kapstadt sollte man auf alle Fälle dem Hafen an der Victoria & Alfred Waterfront einen Besuch abstatten. Dies ist eine sehr schöne und sichere Einkaufsgegend mit vielen interessanten Geschäften und unzähligen Restaurants, in denen man als Westeuropäer recht günstig speisen kann. Auch für die Robben scheint der Hafen sehr interessant zu sein, denn sehr häufig sieht man die Tiere auf einem Steg in der Abendsonne liegen. Das gesamte Gebiet um den Hafen ist eine sehr sichere Gegend (auch abends), trotzdem sollte man in der Dunkelheit nicht zu Fuß zum Hotel gehen, sondern eines der zahlreichen Taxis nutzen. Wichtig: vorher den Preis aushandeln, dann gibt es auch keine bösen Überraschungen. Der Höhepunkt dieses Urlaubes war für mich aber die Teilnahme am Two Oceans Marathon, der jährlich am Ostersamstag stattfindet. Der Start ist um 6:30 Uhr in Newlands in der Mainroad und führt über 56 km am indischen Ozean vorbei, wo man in dem Seebad St. James die bekannten bunten Strandhäuser bestaunen kann. Im weiteren Verlauf geht es über die phantastische Küstenstraße hoch auf den Chapmans Peak, hinunter zum Atlantik und dann wieder ins Landesinnere zum Ziel, der Universität von Cape Town.

Ein weiteres Erlebnis ist eine Tagesfahrt zum Cape of Good Hope, dem vermeintlich südlichsten Punkt Afrikas. Hier ist das Meer sehr rauh und es weht immer ein sehr unangenehmer Wind. Es war für die Seefahrer bestimmt nicht einfach sich mit diesem Wetter auseinander zu setzen. Unterwegs auf der Kaproute sollte man unbedingt noch die südafrikanischen Pinguine in Boulders Beach besuchen. Die kleinen Kerle sind sehr putzig und es macht riesig Spaß die Tiere zu beobachten. Auf der Rückfahrt nach Kapstadt rasten wir noch in St. James, dem kleinen Seebad mit den bunten Strandhäusern. Hier kann man auch mal ein Bad im indischen Ozean wagen. Die Wassertemperatur liegt Mitte März bei etwa 20°C. Südafrika und vor allem Kapstadt ist ein tolles Urlaubsziel, das ich in naher Zukunft sicher mal wieder besuchen werde und vielleicht kann ich ja dann meine Marathonzeit von 5 Stunden, 12 Minuten noch etwas verbessern.

Top Artikel in Südafrika Reiseberichte