Port Elizabeth
Sie ist die Schöne, die Vielfältige, die Alte unter den größten Städten Südafrikas: Port Elizabeth, Wirtschaftszentrum am Ostkap, Anfangspunkt der Gartenroute und Touristenmagnet. Das Zentrum der 1799 gegründeten Stadt erlaubt einen kleinen Einblick in die Vergangenheit: Einige viktorianisch geprägte Straßenzüge sind heute noch gut erhalten. Im gleichen Stil wurden auch die Public Library und der Campanile am Bahnhof erbaut. In etwa 52 Metern Höhe befindet sich auf diesem Turm eine Aussichtsplattform, von der aus man sich einen ersten Eindruck von Lage und Ausdehnung der Stadt verschaffen kann. Und die ist beachtlich: Ganze 16 Kilometer erstreckt sich Port Elizabeth entlang der Küste, bis etwa 60 Meter über dem Meeresspiegel – kein Wunder, dass sie auch die „Windy City“, die windige Stadt, genannt wird.
Ganz in der Nähe befindet sich der Market Square, ehemaliges Stadtzentrum und Marktplatz, auf dem heute noch jede Woche ein (sehr lohnenswerter!) Flohmarkt stattfindet. Wendet man sich von hier aus in nordwestliche Richtung, stößt man auf das Donkin Reserve, einen Park mit Leuchtturm, Museum und Pyramide, die zum Andenken an die Namensgeberin der Stadt hier errichtet wurde. Unweit des Parks findet man auch die Donkin Street Houses, eine Reihe bemerkenswerter Häuser im viktorianischen Stil, die sich aber leider in Privatbesitz befinden und also auch nicht zu besichtigen sind. Hier trifft man auch auf den Donkin Heritage Trail, ein etwa 5 Kilometer langer Weg durch die Stadt, der an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Aber Port Elizabeth – oder P.E., wie sie von den Einwohnern genannt wird – bietet nicht nur einen Blick in die Vergangenheit Südafrikas. Die Stadt, die aufgrund der hier ansässigen Automobilindustrie auch als „Detroit von Südafrika“ bezeichnet wird, wartet mit einer schier unüberschaubaren Anzahl von Erholungs-, Entspannungs- und Freizeitmöglichkeiten auf. Und das Beste daran: Alle Einrichtungen und Plätze sind gut und schnell erreichbar, selbst zu Fuß erreicht man seine Ziele bequem und relativ schnell. Kein Wunder also, dass die Locals ihre Stadt auch „Die Zehn-Minuten-Stadt“ nennen: Kaum etwas ist weiter als 10 Minuten (Autofahrt) entfernt.
Wer zwischen all dem Sightseeing etwas Erholung braucht, hat die Qual der Wahl: Um P.E. herum gibt es einige wunderschöne, breite, weiße oder goldene Strände, die sich bis zu 40 Kilometer entlang der Küste ziehen – Zustände wie etwa an Italiens oder Spaniens Stränden, wo die Urlauber zum Teil wie Sardinen im Sand liegen, kennt man hier glücklicherweise nicht.
Zu den bekanntesten und schönsten Stränden zählen beispielsweise Humewood, Hobie und Summerstrand. Sie und auch die meisten anderen Strände um P.E. sind gut mit dem Auto, aber auch mit dem Zug erreichbar: Der historische Apple Express, ein Dampfzug, der früher Obst zum Hafen von Port Elizabeth transportierte, verbindet P.E. mit dem Städtchen Loerie und fährt dabei auch die Strände der Umgebung an.
Etwas mehr Abwechslung verspricht die Algoa Bay, die „Wassersporthauptstadt Afrikas“. Hier findet man alles rund um den Wassersport, angefangen von Segeln über Windsurfen und Jet Skiing bis hin zum Tauchen, alles ist möglich. Die Bucht gilt als eines der besten Segelreviere der Welt, sie wurde jedoch auch schon für viele Schiffe zum Verhängnis. Was vor allem die Taucher freut, die unter Wasser neben einer reichen und farbenfrohen Unterwasserwelt mit Riffen, Korallen und vielen Fischen auch so manches Wrack vorfinden. Wer lieber über Wasser bleibt, hat die Wahl zwischen Hochseefischen oder Meeres-Safaris: Schon so manches Fotografenherz schlug höher angesichts der Wale, Delfine, Seelöwen und Haie, Pinguine und Seevögel, die sich hier wie selbstverständlich den Augen der staunenden Betrachter präsentieren. Übrigens: Als Surfspot mit guten Wellen gilt die nahe gelegene Jeffreys Bay.
Sie haben noch ein bisschen Zeit und möchten gern auch etwas vom Umland entdecken? Dann fragen Sie doch einfach einen der freundlichen Einwohner von P.E. (das Motto der Stadt ist „The friendly City“) nach der besten Verbindung zum Addo Elephant Park, dem nahe gelegenen (und malariafreien) Nationalpark, der neben 170 anderen Tierarten vor allem die letzten Kapelefanten in Freiheit beherbergt. Auch Naturliebhaber und Wanderfreunde kommen in P.E.s Umgebung voll auf ihre Kosten: Der Addo Elephant Park, aber auch die nahe gelegenen Winterhoek-Berge bieten neben einer wunderschönen und vielseitigen Flora und Fauna auch eine Vielzahl an Wander- und Reitwegen, Vogelbeobachtungspunkten oder Freizeitmöglichkeiten wie beispielsweise Rafting, Kajak fahren oder Mountainbiking.