Namaqualand – Land der tausend und einer Blütenart
Eine brillante Region zwischen Karoo im Süden, dem Atlantik im Westen und der Oranje im Norden, im Westen Südafrika. Wir, meine Frau und ich, waren in den letzten beiden Augustwochen in Port Nolloth. Oft lasen wir, das Namaqualand sei schroff, beinahe wüstenähnlich. und kommt sehr herb und bizzar daher.
Doch 25 km nordwestlich von Kamieskroon verzaubert ein Blütenmeer aus Gladiolen, Aloen, Cotula und wer weiß, wie viele Blumenarten diese sonst so spröde Landschaft. Susann, meine Frau, hielt mit Begeisterung einen kleinen Strauß ockerfarbende Margariten umschlungen. Wie ein kleines Mädchen drehte sie ein Veilchen zwischen Daumen und Zeigefinger. Wir wussten, dass das Pflücken von Wildpflanzen im Namaqua – Nationalpark verboten ist. Aber meine Frau war für einen kleinen Moment die glücklichste Frau unter der Afrikanischen Sonne. In einen Botanischen Garten schenkte ich Ihr Samen als Urlauberinnerung.
Unsere Blütenmeerreise führte uns nach Springbok. Dieses Städtchen wird als heimliche Hauptstadt des Namaqualandes gefeiert. Für uns bildete Sie das Zentrum einer Welt aus tausend und einer Blumenart. Schade, dass die Schmalspurbahn abgebaut wurde. Da sie bis nach Port Nolloth führte, wäre es für uns das Highlight eines einzigartigen Ausfluges gewesen. Jetzt waren wir die ganze Zeit mit dem Mietwagen unterwegs. Diese sind übrigens angenehm robust und so schenkten wir dem Auto schnell Vertrauen. Und es ließ uns kein einziges Mal in der brütenden Hitze stehen. Die Schmalspurbahn steht als Ausstellungsstück im Minenmuseum. Bis heute wird hier noch Kupfer abgebaut Der Ort ist keines wegs dünn besiedelt. Gute Hotels, viele zauberhafte Ferienwohnungen und ein multikulturelles Leben, versprechen gutes Essen und wir bekamen deutschsprechenden Anschluss. Es gibt nicht allzu viele Orte im Namaqualand, Alle sind schwach besiedelt. Leider waren wir mit unserer Blütenmeer-Afrika-Tour ein wenig zu spät. Zur Wildblütenzeit, von August bis September, blüht diese Region auch touristisch auf. Wir wichen aus nach Port Nolloth.
Port Nolloth – ein in Nebel gehüllter Diamant. Von Arbeitslosigkeit gezeichnet, lebt die Stadt von der Suche nach Diamanten. Wir buchten trotz Leseliteratur unsere Ferienwohnung bei der Beach House Accommondation. Es war ein stilvolles Haus, in einer der wohl schönsten Stadtteile von North Nolloth. Der Strand der Mc Douglas Bay lockte mit Spaziergängen rund um die Uhr. Diese Stille, nur das Rauschen des Meeres im Ohr – manchmal schließe ich die Augen und ich bin wieder da, an der rauen Atlantikküste von Port Nolloth. Die Sonnenuntergänge sind keine Karibischen Träume, aber genau deswegen etwas ganz Besonderes. Das Wasser war selbst uns alten Ostseehasen mit 16 ° C etwas zu frisch. Warum muss ausgerechnet hier unten in Afrika der Benguela – Meeresstrom noch seine Auswirkungen haben?
Nachdem wir tagelang das rege Treiben der Diamantenfischer beobachtet haben, reizte es uns doch noch nach Alexander Bay zu fahren. Auf einer 3 Stündigen Tour erfuhren wir auf amüsanten Weise den Alltag und die kuriosen Geschichte einer Diamantenmine. Doch, wieder meine Frau, vernarrte sich in eine Kolonie. Nein, wir sind keine Diamantenbesitzer geworden. Eine Kolonie aus über 8000 Seerobben eroberte fast im Sturm das Herz meiner Susann. Und wenn ich ehrlich meins auch.